Top Ten-Platzierung bei Xterra-WM

Wiebke Schiwy erkämpfte sich am 1. Oktober 2022 bei der Xterra-Weltmeisterschaft in Molveno/Italien in ihrer Altersklasse den 7. Platz und war damit beste deutsche W45-Crosstriathletin.

Molveno 1 200Bild(AlbAbt) Die äußeren Bedingungen waren nicht besonders einladend: tagelanger Dauerregen und kühle Temperaturen machten die ohnehin schon herausfordernden Mountainbike- und Crosslaufstrecken noch anspruchsvoller. Auch der Schwimmauftakt im kalten See war eher ungemütlich und forderte den rund 800 Startern aus über 40 Nationen alles ab. 25 Jahre lang wurde die Xterra-WM auf Hawaii ausgetragen – bei tropischem Klima und im kuschelig warmen Pazifik. 2022 wurde der Austragungsort ins italienische Trentino verlegt und der Kontrast der Klima- und Wetterbedingungen war krass. Aber Xterra-Crosstriathlons zeichnen sich durch besonders harte Umstände aus und locken damit ihre Starter, die gerne mal die Komfortzone verlassen und abenteuerliche Wettkämpfe bevorzugen.

Molveno 2 200BildWiebke Schiwy, die sich erst einige Wochen zuvor beim Xterra Germany in Zittau mit dem Sieg in ihrer Altersklasse die Qualifikation für die WM geholt hatte, legte im 17 Grad kühlen Movenosee mit ihrer gewohnt überragenden Schwimmleistung über die 1,5 km Distanz gut los und wechselte bereits nach ca. 20 min. aufs Mountainbike, wo zwei Runden mit jeweils 16 km und strammen 550 Höhenmetern zu absolvieren waren. Auf steile Schotterauffahrten folgten rasante Abfahrten über wurzelige Trails und flowig angelegte Wellen und Steilkurven im Wald. Der Regen hatte die Strecke großteils in eine Schlammpiste verwandelt, so dass das Bike öfters bergauf wie bergab nur schiebend vorwärts bewegt werden konnte. Molveno 3 200BildSchlammverklebte Reifen, verklemmte Ketten und blockierte Räder, die viele Starter zur Aufgabe zwangen, waren die Folge. Wiebke Schiwy konnte ihr Bike aber immer wieder fahrtüchtig machen und mit viel Durchhaltevermögen nach 2:52 Stunden zur dritten Disziplin wechseln. Der abschließende Traillauf über 10 km forderte nochmal alle Reserven, die von der kräftezehrenden Radstrecke noch übrig geblieben waren. Abwechslungsreich ging es über zwei Runden durch den Wald auf und ab am Ufer des Molvenosees entlang, wo nochmal volle Konzentration auf den rutschigen Abschnitten und viel Kraft an den Steigungen gefordert waren.

Molveno 4 200BildVöllig erschöpft, aber glücklich erreichte Wiebke Schiwy nach 4:27 Stunden das Ziel und platzierte sich damit im größten Frauenfeld, das jemals bei einer Xterra-WM startete, auf Rang 7 – und damit beste deutsche Teilnehmerin – in ihrer Altersklasse W45.

Auch in den kommenden Jahren wird die Xterra-WM im Trentino ausgerichtet. Wiebke Schiwy ist voll motiviert, sich erneut zu qualifizieren und bei besseren äußeren Bedingungen, insbesondere auf der Radstrecke, vielleicht noch ein paar Plätze weiter vorne zu finishen.

Herzlichen Glückwunsch!