Int. Nachwuchs-Mehrkampf-Meeting Bernhausen

- DM-Quali für Jacqueline Heim

(MarGru) Beim internationalen Nachwuchs-Mehrkampf-Meeting in Bernhausen, bei dem auch die Tickets für die U20-WM und U18-EM vergeben wurden, gingen 4 Mehrkämpferinnen und Mehrkämpfer der LG Steinlach-Zollern mit unterschiedlichen Ambitionen an den Start. Für Jacqueline Heim (Frauen) und Jule Eissler (U23) ging es im Siebenkampf um die Norm für die Deutschen Meisterschaften, nachdem ihre Mannschaftskameradin Jana Mees dies schon vor 4 Wochen geschafft hat. Luise Kessler (U23) orientiert sich eher an der baden-württembergischen Ebene. Kelmen de Carvalho (U18) wollte versuchen, seinen ersten Zehnkampf zu absolvieren.

LG-Neuzugang Jacqueline Heim startete sehr erfolgsversprechend in Richtung DM-Norm. 15,66s über die 100m Hürden und auch 1,59m im Hochsprung brachten ein gutes Polster. Im Hochsprung hatte sie Pech, dass bei der neuen PB von 1,62m die Latte zwei Mal nur ganz knapp herunterfiel. Im Kugelstoßen folgten gute 11,79m, auch wenn die Stöße im Einstoßen noch weitergegangen waren. Auch mit 27,30s über die 200m konnte Jacqueline ganz zufrieden sein. Mit dem Start in den zweiten Tag beim Weitsprung von 5,33m stieg das Stimmungsbarometer sogar noch weiter an. Doch dann kam im Speerwurf ein unerwarteter Dämpfer. Bei den ersten beiden Versuchen wollte Jacqueline zu viel und verriss jeweils die Flugkurve. Nachdem der dritte Versuch, trotz guter Weite leider außerhalb des Sektors landete, verlor die Mehrkämpferin gut 10 Meter gegenüber dem Plan. Nun galt es für die Norm über 800m unter 2:40min zu laufen. Und dies wurde nahezu zu einer Punktlandung, so dass Jacqueline letztendlich mit 4.512 Punkten das Ticket zur DM in der Tasche hatte.

Jule Eissler absolvierte nach überstandener Verletzungspause erstmals in dieser Saison einen Wettkampf in den Sprintdisziplinen. Doch leider hatte sie gleich zu Beginn über die Hürden großes Pech. Nachdem sie an der 8. Hürde heftig mit dem Nachziehbein hängen blieb, kam sie völlig aus dem Tritt und konnte sich in der nächsten Hürde nur noch mit den Händen retten. Dies führte dann aber zur Disqualifikation, obwohl sie das Rennen noch zu Ende lief. Damit war das Erreichen der Norm für sie schon nach der ersten Disziplin unmöglich geworden. Sie versuchte sich dennoch in einigen Disziplinen und zeigte über 200m in 26,35s und mit dem Speer in 41,54m, dass sie sich in sehr guter Verfassung befindet und sie sich die Norm nun bei den Baden-Württembergischen Titelkämpfen Mitte Juli in Weingarten sichern möchte.

Luise Kessler absolvierte insgesamt einen guten Wettkampf. Leider verschlief sie etwas den Start über 100m Hürden und 200m. Ansonsten wären ihre Zeiten noch besser ausgefallen als ihre PB über die Hürden (15,66s) und 200m (28,83s). Gut waren ihre Stöße mit der 4-kg-Kugel (9,99m). Unter Wert wurde Luise im Weitsprung geschlagen. Nach einem Sprung von 4,77m, bei dem sie einiges verschenkte, folgten zwei sehr gute Versuche, die aber beide leider sehr knapp übertreten waren. Mit einer konstanten Serie über 32m im Speerwurf konnte Luise Kessler absolut zufrieden sein. Nachdem sie über die 800m die ersten 200m deutlich zu verhalten angegangen war, musste sie sich mit 2:51min begnügen. Unter dem Strich sind die 3.739 Punkte aber ein gutes Resultat, was sie aktuell in der württembergischen Jahresrangliste auf Platz 8 brachte.

Kelmen de Carvalho, der in den letzten Monaten ziemlich „in die Höhe geschossen“ ist, hat aufgrund dessen seit vielen Monaten immer wieder mit Knieschmerzen bei den Sprungbelastungen zu kämpfen. Nachdem die Schmerzen zuletzt kaum noch aufgetreten waren, weil er die Sprünge (Hoch, Weit, Stab) im Training weitgehend weggelassen hatte, reizte es ihn nun doch, in Bernhausen einen ersten Zehnkampf zu absolvieren. Über die 100m steigerte er sich deutlich auf 12,02s. Im Weitsprung war er bei den ersten beiden Versuchen wegen des Knies ziemlich vorsichtig und blieb deutlich unter seinen Möglichkeiten. Im dritten steigerte er sich dann noch auf gute 6,14m - und am wichtigsten: das Knie tat nicht weh. Im Kugelstoßen mit der Drehstoßtechnik, kam er in seinen drei Wettkampfversuchen nie richtig hinter die Kugel und blieb er mit 12,56m unter seinen Möglichkeiten. In doppelter Hinsicht verlief der Hochsprung erfreulich: 1,68m bedeuteten trotz kurzem Anlauf Einstellung der PB und auch das Knie machte wieder keine Probleme. In seinem ersten 400m-Lauf musste Kelmen leider auf der Außenbahn starten und wusste nicht so recht, wie er im Verhältnis zu seinen Konkurrenten unterwegs war. Nach 100m sah er den ersten Läufer aufkommen und beschleunigte noch etwas. Kelmen brachte den Lauf sehr flüssig zu Ende und die Uhren bleiben für ihn bei 55,35s stehen. Damit lag er am ersten Tag mit über 3000 Punkten unter über 20 nationalen Startern auf einem richtig guten 10. Rang und war sogar zweitbester seines Jahrgangs. Der zweite Tag begann über die Hürden unglücklich. Nach engagiertem Lauf lief Kelmen mit zu viel Vorlage in die vorletzte Hürde und blieb mit dem Schwungbein in der Hürde hängen. Dadurch stürzte er; rappelte sich aber sofort wieder auf und kam noch in einer 18er-Zeit ins Ziel. In seiner Spezialdisziplin, dem Diskuswurf, steigerte sich der 15-jährige Hechinger dann aber gleich wieder auf eine neue PB von 43,36m. Beim anschließenden Stabhochsprung verspürte Kelmen schon beim ersten Sprung, den er leider ungünstig eingestemmt hatte, wieder die unangenehmen Knieschmerzen. Schweren Herzens, aber vernünftigerweise brach er den Zehnkampf dann ab und verschob sein komplettes Zehnkampf-Debüt auf einen späteren Zeitpunkt.

Herzlichen Glückwunsch!